Kazuo Ishiguros Roman „Klara und die Sonne“ ist eine zum Nachdenken anregende Erkundung einer Welt, in der künstliche Intelligenz zum Alltag gehört. Die Protagonistin Klara ist ein Artificial Friend (AF), der geschaffen wurde, um Menschen Gesellschaft zu leisten. Aus der Sicht von Klara untersucht der Roman die Komplexitäten von Liebe, Verlust, Verbindung und Sterblichkeit. Er erforscht die Grenzen zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz (KI) und befasst sich mit Themen wie Religion und einer höheren Macht, zu der Klara spricht und von der sie glaubt, dass ihr Weg beeinflusst wird.
In „Klara und die Sonne“ untersucht Kazuo Ishiguro die Implikationen dieser Realität und philosophische Konzepte wie den freien Willen, die Idee des Determinismus oder das Konzept der Moral.
Der Autor – Kazuo Ishiguro
Sir Kazuo Ishiguro (カズオ・イシグロ oder 石黒 一雄), OBE, FRSA, FRSL ist ein britischer Romanautor japanischer Herkunft und Nobelpreisträger für Literatur (2017). Seine Familie zog 1960 nach England, wo er 1978 seinen Bachelor-Abschluss an der University of Kent und 1980 seinen Master-Abschluss im Studiengang für kreatives Schreiben an der University of East Anglia machte. Er nahm 1982 die britische Staatsbürgerschaft an und lebt derzeit in London.
Ishiguro wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 1982 der Winifred Holtby Memorial Prize, 1986 der Whitbread Prize, 1989 der Man Booker Prize und 1995 der Cheltenham Prize. 2017 wurde er für seine Romane von großer emotionaler Kraft mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Seine Romane Der Maler der fließenden Welt (1986), Als wir Waisen waren (2000) und Alles, was wir geben mussten (2005) standen alle auf der Shortlist für den Man Booker Prize. Im Jahr 2008 setzte die Times Ishiguro auf Platz 32 ihrer Liste der 50 größten britischen Schriftsteller seit 1945″.
Worum geht es? – Die Inhaltsangabe
Klara ist ein Artificial Friend, eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.
KLARA UND DIE SONNE ist ein beeindruckendes, berührendes Buch und Klara eine unvergessliche Erzählerin, deren Blick auf unsere Welt die fundamentale Frage aufwirft, was es heißt zu lieben.
Wie fand ich es? – Meine Meinung
Klara und die Sonne ist das erste Buch, das ich von Kazuo Ishiguro gelesen habe, und es ist faszinierend. Es hat mir absolut gefallen! Das Buch ist ein Muss für jeden Leser, der an einer tiefgründigen, zum Nachdenken anregenden und aufschlussreichen Geschichte interessiert ist, die trotzdem noch Science-Fiction ist.
Ich habe das Thema künstliche Intelligenz schon immer faszinierend gefunden, und als ich von „Klara und die Sonne“ von Kazuo Ishiguro hörte, war ich sofort neugierig. Und ich wurde nicht enttäuscht! Ishiguros wunderbar stimmungsvoller Schreibstil, die einzigartige Geschichte von Liebe und Verbundenheit, die komplexen und faszinierenden Charaktere und die subtilen Elemente, die uns vergessen lassen, dass Klara kein Mensch ist – alles an diesem Roman ist großartig.
Ich fand Klaras Entwicklung im Laufe des Romans faszinierend. Zu Beginn ist ihre Sprache begrenzt und roboterhaft, sie verwendet einfache Wörter und Sätze. Im Laufe des Romans werden ihre Sprache und ihr Ausdruck immer ausgefeilter, sie verwendet komplexe Wörter und Metaphern und drückt ihre Gefühle offener aus. Diese Entwicklung zeigt ihr Wachstum als Figur und ihre Selbstentdeckung sowie ihr zunehmendes Verständnis der Welt.
Wie ich zu Beginn dieses Beitrags beschrieben habe, werden in Klara und die Sonne viele verschiedene komplexe Themen behandelt. Eines davon ist die Bedeutung der Liebe und die Frage, ob Liebe an sich eine rein menschliche Erfahrung ist oder nicht. Klaras Verständnis von Liebe wird stark von Josie beeinflusst, die ihr Hinweise und Einsichten gibt und Klara lehrt, die Liebe auf die authentischste und reinste Weise zu verstehen und auszudrücken. Das Buch regt wirklich zum Nachdenken darüber an, was Liebe ist, woher sie kommt und wie wir sie je nach Person oder Situation einsetzen, anwenden oder interpretieren. Und als Klara von dem „Porträt“ erfährt, das für Josie angefertigt wird, kommt man ins Grübeln, ob diese besondere, einzigartige Liebe, die wir für jemanden empfinden, reproduziert werden kann.
Ein weiteres wichtiges Thema, das sich durch den gesamten Roman zieht, ist die Sonne, die als kraftvolles Symbol für Glaube, Hoffnung, Kreativität und Möglichkeiten dient. Die Sonne ist für Klara eine Quelle der Energie, des Trostes und der Stabilität. Als sie beginnt, die Welt um sich herum zu verstehen, sucht Klara in der Sonne nach Orientierung und Inspiration. Die Sonne dient auch als Quelle des Optimismus und gibt ihr die Hoffnung und den Glauben, dass alles möglich ist. Es ist ungewöhnlich und interessant zu sehen, dass die spirituellste Figur tatsächlich ein Roboter ist. Sie behandelt die Sonne, als wäre sie ein persönlicher Gott, der die Macht hat, in ihr Leben einzugreifen. Sie spricht häufig mit der Sonne und benutzt sie als eine Art Vertraute. Darüber hinaus betrachtet Klara die Sonne als eine Quelle des Wissens und des Verständnisses und glaubt, dass sie, wenn sie zu ihr aufschaut, Einsichten gewinnen kann.
Dann gibt es noch das Thema der Nutzung von Technologie für den Fortschritt, mit einem Prozess, der „gehoben werden“ genannt wird und sich auf ein Verfahren bezieht, das an Kindern in jungen Jahren durchgeführt wird, um ihre Intelligenz zu steigern, aber es kann mit ernsthaften Nachteilen oder Nebenwirkungen verbunden sein, wie das Beispiel von Josie zeigt, die als Folge des „gehoben werden“ schwer erkrankte und fast gestorben ist. Aber ist es das wirklich wert, sein Leben dafür zu riskieren? Wenn wir Josie mit ihrem Freund Rick vergleichen, können wir keine offensichtlichen Vorteile erkennen, abgesehen von dem sozialen Wert, den es offenbar bietet.
In Klara und die Sonne gibt es noch so viel mehr, worüber man reden kann, zum Beispiel über das Konzept der Moral: Klara lernt, was richtig und falsch ist und welche Verantwortung damit verbunden ist. Sie erforscht auch die Auswirkungen des freien Willens: Können Roboter und künstliche Intelligenz wirklich einen freien Willen haben? Klara ist darauf programmiert, auf bestimmte Art und Weise zu handeln, aber sie ist auch in der Lage, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus befasst sich der Roman mit den Auswirkungen einer Künstlichen Intelligenz, die in der Lage ist, zu lernen, zu fühlen und zu verstehen.
Und schließlich DAS ENDE. Es ist – milde ausgedrückt – zweideutig und lässt dem Leser viele Fragen zur Interpretation offen, was mir persönlich gut gefallen hat.
Insgesamt ist „Klara und die Sonne“ ein absolut wunderbarer, kraftvoller und unvergesslicher Roman. Ich kann ihn nur empfehlen und bin sicher, dass es nicht der letzte Roman von Ishiguro sein wird, den ich lese!
Bewertung
Klara und die Sonne, von Kazuo Ishiguro
Titel: Klara und die Sonne
Buch Beschreibung: Kazuo Ishiguros Roman "Klara und die Sonne" ist eine zum Nachdenken anregende Erkundung einer Welt, in der künstliche Intelligenz zum Alltag gehört. Die Protagonistin Klara ist ein Artificial Friend (AF), der geschaffen wurde, um Menschen Gesellschaft zu leisten. Aus der Sicht von Klara untersucht der Roman die Komplexitäten von Liebe, Verlust, Verbindung und Sterblichkeit. Er erforscht die Grenzen zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz (KI) und befasst sich mit Themen wie Religion und einer höheren Macht, zu der Klara spricht und von der sie glaubt, dass ihr Weg beeinflusst wird.
Autor: Kazuo Ishiguro
Format: Hardcover
Publisher - Orgnization: Blessing Verlag - Random House
Publisher Logo:
Veröffentlichungsdatum: 15 March, 2021
ISBN: 3896676938
Seiten number: 349
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