Ich bin Rom, von Santiago Posteguillo – Der Beginn einer neuen Saga über eine der wichtigsten Figuren der römischen Geschichte.

Santiago Posteguillo ist einer meiner Lieblingsautoren, wenn es um spanische historische Romane geht. Ich habe alle Romane gelesen, die er über das alte Rom geschrieben hat, darunter die Scipio-Trilogie, die Trajan-Trilogie und die Julia-Duologie. Und natürlich konnte ich auch seinen neuesten Roman „Ich bin Rom“ nicht auslassen.

In diesem neuen Roman, dem ersten von 6, erzählt Posteguillo die Geschichte eines jungen Julius Caesar, noch bevor er überhaupt einen Ruf hat (obwohl er aus einer mächtigen Familie stammt und der Neffe von Marius ist, dem 7-fachen Konsul und einer der wichtigsten Personen der damaligen Zeit), und konzentriert sich in diesem Fall auf den Gerichtsprozess gegen Senator Dolabella, wo er uns mit Hilfe raffinierter Rückblenden wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit zeigt.

Durch diesen Prozess zeigt uns Posteguillo die Feindseligkeit, die zwischen Julius Cäsar und zwei seiner ersten großen Widersacher bestand: Sulla und Dolabella.

Die Kunst, mit der Posteguillo uns einen Einblick in das frühe Leben von Julius Cäsar gibt, eine Zeit, über die nur wenige Informationen verfügbar sind, ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen.

Worum geht es?- Inhaltsangabe

Jede Legende hat einen Anfang.

Rom, 77 v. Chr. Senator Dolabella, der dafür bekannt ist, mit Gewalt gegen jeden vorzugehen, der sich ihm widersetzt, steht wegen Korruption vor Gericht und hat bereits die besten Anwälte angeheuert und sogar die Geschworenen gekauft. Keiner traut sich, die Rolle des Anklägers zu übernehmen – bis ein unbekannter Dreiundzwanzigjähriger allen Widrigkeiten zum Trotz den Fall übernimmt, das Volk von Rom verteidigt und der Macht der Elite die Stirn bietet. Der Name dieses Anwalts ist Caius Julius Caesar.

Santiago Posteguillo verbindet meisterhaft gründliche historische Recherche mit außergewöhnlichen erzählerischen Fähigkeiten und zeigt uns den Mann hinter dem Mythos Caesar wie nie zuvor. Er nimmt uns mit auf die gefährlichen Straßen Roms, wo die Schergen des Senats an jeder Ecke lauern, lässt uns ins Schlachtgetümmel eintauchen und lässt uns die große Liebesgeschichte von Julius Caesar und seiner Frau Cornelia miterleben.

Nach Julius Cäsar war die Welt nicht mehr dieselbe. Ich bin Rom erzählt die Geschichte der frühen Ereignisse, die das Schicksal dieses außergewöhnlichen Mannes prägten – und den Lauf der Geschichte veränderten.

Wie fand ich „Ich bin Rom“? – Meine Meinung

Wie ich zuvor erwähnt habe, ist Santiago Posteguillo einer meiner Lieblingsautoren, wenn es um historische Romane auf Spanisch geht. Dementsprechend hat mir dieser Roman, wie auch schon die anderen Romane, die er über Rom geschrieben hat, sehr gut gefallen!

Posteguillo ist ein Meister darin, Ereignisse nachzustellen, indem er reale, dokumentierte Fakten mit Informationen mischt, die er aufgrund ihrer Abwesenheit erfinden muss, welche im Fall dieses Romans etwas stärker ausgeprägt sind als die realen. Das liegt daran, dass es viel weniger Informationen über die frühen Jahre von Julius Caesar gibt, da es nicht üblich war, über weniger bedeutende Personen zu berichten.

Posteguillos Erzählung ist nach wie vor meisterhaft, und vor allem in den Momenten des Gerichtsprozesses versetzt dich der Roman in die Verhandlung und gibt dir das Gefühl, direkt dabei zu sein, wenn Dolabela sich über den jungen Cäsar lustig macht. Obwohl ich zugeben muss, dass es am Anfang etwas verwirrend ist, wenn Posteguillo auf Rückblenden zurückgreift, denn manchmal finden wir uns in Rückblenden innerhalb von Rückblenden wieder, und dann plötzlich wieder in der Gegenwart. Das ist anfangs verwirrend, aber man gewöhnt sich daran.

Wie in seinen anderen Romanen gibt es auch hier viele Charaktere, und es ist erwähnenswert, dass keiner der genannten Charaktere fiktiv ist. Alle sind reale Personen, die es gegeben hat, und alle sind hervorragend dargestellt. Für einige empfindet man wirklich Mitleid, für andere eher Abneigung.

Im Großen und Ganzen fand ich den Roman sehr gut und rund, auch wenn ich zugeben muss, dass einige andere Werke des Autors besser sind. Es stimmt, dass der Roman einige historische Fehler oder Ungenauigkeiten enthält, und es stimmt auch, dass er die Figuren von Julius Caesar und Gaius Marius idealisiert, während er Lucius Cornelius Sulla und Publius Cornelius Dolabella verunglimpft. Und ich habe im Internet viel Kritik darüber gelesen, dass Posteguillo die Geschichte verzerrt, anstatt sie getreu und genau darzustellen. Ich verstehe diese Kritik und kann ihr bis zu einem gewissen Grad zustimmen, vor allem wenn ich diesen Roman mit anderen seiner Trilogien vergleiche. Aber für mich ist dies ein historischer Roman, historische Fiktion. Ein Roman, der sich auf reale Geschichte, reale Ereignisse und reale Personen stützt, um daraus ein fiktives Werk zu machen. Wenn ich etwas 100%ig Reales und Historisches lesen wollte, würde ich ein Geschichtsbuch lesen.

Eine weitere Sache, die anscheinend einige Leute verärgert hat, ist die Auswahl der historischen Figur für diese neue Saga, Julius Cäsar, da es bereits so viele Romane und Sagen gibt, die auf dieser Figur und ihrer Geschichte basieren. Es gibt so viele Figuren, Kaiser, Diktatoren usw. in der Geschichte Roms, und die Tatsache, dass Posteguillo sich für Julius Cäsar entschieden hat und außerdem angekündigt hat, dass die Saga statt aus einer Trilogie aus 6 Romanen bestehen wird, scheint den Eindruck zu erwecken, dass der Autor „den einfachen Weg“ gewählt hat, um mehr Geld zu verdienen. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass mir die Auswahl der Charaktere nicht missfällt. Ich freue mich, mehr Romane und Geschichten von Santiago Posteguillo lesen zu können. Aber ich bin mir nicht sicher, ob mir die Idee von 6 Romanen gefällt. Ich bin nicht der größte Fan von langen Sagas, aber ich liebe Trilogien!

Als Fazit kann ich sagen, dass mir der Roman sehr gut gefallen hat, und auch wenn er einige historische Fehler enthält, kann ich ihn sehr empfehlen.

Bewertung