Der Morgen einer neuen Zeit, von Ken Follet – ein episches Meisterwerk im englischen Mittelalter

Ken Follet ist schon seit vielen, vielen Jahren einer meiner Lieblingsautoren. Ich liebe historische Romane, und die von Ken Follet gehören zu den besten und bekanntesten der Welt. Die Kingsbridge-Saga, die ursprünglich aus Die Säulen der Erde, Die Tore del Welt und Das Fundament der Ewigkeit bestand, ist meiner Meinung nach ein Muss für jeden, der historische Romane liebt.

Der Morgen einer neuen Zeit ist der neueste Teil der Saga, aber statt dort weiterzumachen, wo Das Fundament der Ewigkeit endet, ereignet er sich zwischen 997 und 1007, am Ende des Mittelalters und während der Jahre der ständigen Wikingerüberfälle in Südengland. Es handelt sich also um eine Vorgeschichte zu Die Säulen der Erde, und wir erfahren darin die Entstehungsgeschichte von Kingsbridge, der Stadt, in der Die Säulen der Erde und die beiden anderen Romane der Saga stattfinden.

Ganz im Stil der anderen Romane der Saga werden wir im Wesentlichen einen Kampf zwischen Gut und Böse durch die Geschichte verschiedener Charaktere entdecken. Wir werden Zeuge großartig entwickelter Intrigen, in denen wir Egoismus, Ehrgeiz, Hass, den Kampf um die Macht und den Tod erleben; aber auch Liebe, Intelligenz, Hoffnung und Illusion.

Der Autor – Kazuo Ishiguro

Ken Follet ist ein walisischer Autor, der über 170 Millionen Exemplare seiner 36 Bücher in mehr als 80 Ländern und 33 Sprachen verkauft hat. Er wurde am 5. Juni 1949 in Cardiff, Wales, geboren und machte seinen Abschluss in Philosophie am University College London, bevor er seine Karriere als Reporter begann, zunächst beim South Wales Echo und dann bei den London Evening News.

Kens erster großer Erfolg war die Veröffentlichung von The Eye of the Needle (Die Nadel) im Jahr 1978. Jedoch wurde sein epischer Roman über den Bau einer mittelalterlichen Kathedrale, Die Säulen der Erde, der 1989 veröffentlicht wurde, ein Nummer-eins-Bestseller und wurde von Ridley Scott zu einer großen Fernsehserie verarbeitet, die 2010 ausgestrahlt wurde.

Die Kingsbridge-Reihe gilt als eines seiner bekanntesten Werke und umfasst Die Säulen der Erde, Die Tore der Welt und Das Fundament der Ewigkeit sowie das neuere Der Morgen einer neuen Zeit, das eine Vorgeschichte zu Die Säulen der Erde darstellt.

Ken Follets Bücher sind bekannt für ihre historische Genauigkeit, seine detaillierten Beschreibungen von Schauplätzen und Charakteren und seine Fähigkeit, die Leser in verschiedene Epochen zu versetzen. Sein Schreibstil wird als fesselnd und spannend beschrieben, mit glaubwürdigen und nachvollziehbaren Charakteren.

Worum geht es? – Die Inhaltsangabe

Ein Epos um Gut und Böse, Liebe und Hass – die Vorgeschichte zu Ken Folletts Weltbestseller „Die Säulen der Erde“.

England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute.

Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste.

Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Alfred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen …

Edgar, Ragna, Wynstan, Alfred – ihre Schicksale sind untrennbar miteinander und mit ihrer Zeit verbunden. Ihr Land, das England der Angelsachsen, ist eine Gesellschaft voller Gewalt. Eine Gesellschaft, in der selbst der König es schwer hat, Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen.

Gemeinsam mit Edgar, Ragna, Wynstan und Alfred erleben wir den Übergang von dunklen Zeiten ins englische Mittelalter – und den Aufstieg eines unbedeutenden Weilers zum Ort Kingsbridge, den wir seit „Die Säulen der Erde“ kennen und lieben.

Wie fand ich es? – Meine Meinung

Ich hab’s am Anfang schon gesagt: Ken Follet ist einer meiner Lieblingsautoren. Und Die Säulen der Erde gehört zu meinen Top 5 Lieblingsbüchern. Und wie erwartet, hat mir Der Morgen einer neuen Zeit richtig gut gefallen.

Wir kehren in das mittelalterliche England zurück, das uns alle in der ursprünglichen Trilogie gefesselt hat, obwohl wir uns diesmal in einer Zeit vor Die Säulen der Erde befinden. Persönlich finde ich die Geschichte und die Erzählung brillant, auch wenn sie zugegebenermaßen nicht so gut sind wie in Die Säulen der Erde, da der erste Roman einfach etwas Magisches an sich hat. Aber es ist trotzdem hervorragend. Ken Follet hat die besondere Gabe, dich in die Haut der Figuren zu versetzen, die Geschichte als eine von ihnen zu erleben, und dieses Mal führt er zusätzlich ein weiteres historisches Element ein, von dem ich persönlich begeistert bin: Wikinger. Auch Waliser, aber komm schon, Wikinger!

Ken Follet ist ein meisterhafter Geschichtenerzähler und schafft es, die Schauplätze, Landschaften und Charaktere so detailreich, aber nie langweilig zu beschreiben, wie es in anderen Romanen oft der Fall ist. Er schafft es, dass du die Augen schließen kannst und dir vorstellen kannst, was du gerade liest. Allerdings muss ich zugeben, dass Der Morgen einer neuen Zeit in Bezug auf Gebäude und Konstruktionen etwas weniger detailliert ist als die ursprüngliche Trilogie – eines der Elemente, die Die Säulen der Erde so besonders machten. Dennoch ist es wichtig anzumerken, dass das Element der Architektur und der Bauwerke zwar vorhanden ist, aber in diesem Roman nicht im Mittelpunkt steht.

Was in diesem Roman im Mittelpunkt steht, sind die Charaktere. Hier vollbringt Ken Follet wahre Wunder, sowohl in der ursprünglichen Trilogie als auch in Der Morgen einer neuen Zeit. Die Charaktere sind glaubwürdig, fast real. Sie haben einzigartige Persönlichkeiten, Talente und Schwächen und zeigen eine wunderbare, realistische Entwicklung. Und ja, ich weiß, dass das in vielen Romanen der Fall ist. Aber hier bringen dich die Charaktere einfach dazu, etwas für sie zu empfinden, wie es nicht in vielen Romanen der Fall ist. Es ist leicht, sich mit den Figuren zu identifizieren, vor allem mit den Hauptfiguren.

Und wenn du Die Säulen der Erde gelesen hast, wirst du viele Ähnlichkeiten zwischen den Figuren in diesen beiden Romanen feststellen. Im Originalroman haben wir Jack, während wir hier Edgar haben. Aliena in Die Säulen der Erde entspricht Ragna hier, Waleran im ersten, Wynstan in diesem, William zu Wighelm und Phillip im Originalroman entspricht Aldred in Der Morgen einer neuen Zeit. Diese Ähnlichkeiten finde ich sehr interessant, denn sie stellen eine besondere Verbindung zwischen den Romanen her, doch andererseits könnte es so aussehen, als würde Ken Follet Einzelheiten oder Ideen aus dem Originalroman wiederverwenden. Das kann jeder so interpretieren, wie er es für richtig hält.

Das einzig Negative, was ich anmerken würde, ist dass das Ende im Vergleich zum Rest des Romans ein wenig übereilt wirkt. Ich meine, zwei Drittel des Buches verläuft die Zeit langsam, auf eine natürliche und ruhige Art und Weise, und plötzlich verfliegt das letzte Drittel des Buches viel schneller, mit Zeitsprüngen, die das Gleichgewicht des übrigen Romans ein wenig unterbrechen. Der Autor wird seine Gründe dafür haben, und ich persönlich nehme einfach an, dass er nicht wollte, dass sein Roman am Ende 1200 oder mehr Seiten lang ist.

Im Großen und Ganzen fand ich den Roman großartig und eine perfekte Ergänzung zur Saga.

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